22 LUKAS FEICHTNER GALERIE

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FEICHTNERGALLERY.COM

DIENSTAG - FREITAG 10.00 - 18.00 UHR 

SAMSTAG 10.00 - 16.00 UHR 



EXHIBITION OPENING DONNERSTAG / THURSDAY 03.09.2020 10.00 - 20.00 
HANNES MLENEK Nicht nur blau - Arbeiten auf Leinwand und Papier
AUSSTELLUNGSDAUER 04. BIS / UNTIL 17.10.2020 

Auszug aus der Rede von Dr. Klaus A. Schröder, 06.10.2019

Zur Ausstellung von Hannes Mlenek im Angerlehner Museum, Thalheim bei Wels

 

Ich bin nicht dafür da, dass ich mit einem Satz das gesamte Werk philosophisch auf einen Nenner bringe. Noch dazu ist es in seiner ästhetischen Gestalt so vielfältig, unglaublich mannigfaltig. Mlenek ist ein Zeichner. Natürlich ist er ein Zeichner. Am Ende des Tages sind hier Linien. Die Zeichnung, die Linie ist sein wichtigstes Ausdruckmittel. Aber er ist auch Performer. Er ist Performer, wenn er eine Performance macht, theatralisch mit einem Zweiten spielt, das Drama aufführt, aber er ist auch Performer, wenn er zeichnet, wenn er malt. In diesem Augenblick, wo Sie über ein bestimmtes Format hinausgehen, das Sie physisch bewältigen können, mit der Reichweite Ihrer Hand, mit der Reichweite Ihres Armes.

Mlenek erzählt über uns als Mensch, über das Leben, von dem wir immer glauben, wir führen es und stellen dann immer wieder an manchen Bruchstellen unseres Lebens fest, das Leben lebt uns viel mehr, als wir das Leben leben. Davon erzählen diese Werke, diese Bilder. Sie erzählen davon, dass immer wieder eine Figur auftaucht. Ich denke ein Mann. Wenn man diese Kunst sieht, denkt man sich bei diesen Körpern, ein Mann wie er – Frauen, Frauenleiber. Es gibt einen wunderbaren Kommentar, den er einmal gesagt hat: Ich zeichne keine Frauen, denn vielleicht würden sie zu erotisch. Und das ist tatsächlich nicht erst nach der „me too Affäre“ und dem Ausbrechen eines etwas bewussteren Umganges mit dem anderen Geschlecht seitens desjenigen, dem ich selber angehöre. Das wäre sexistisch. Oder er richtet sie zu, wie er seine Leiber zurichtet, dann wäre es brutal. Er zerstört sie, er zerbricht sie. Warum sollte er das andere Wesen, das andere Geschlecht zerstören? Darum nimmt er einen Körper, der ihm keinen Vorwurf machen kann. Der vielleicht in seiner Gesamtheit nichts anderes als ein einziger Vorwurf ist. Er nimmt seinen eigenen Körper. In all diesen Bildern ist immer er das ICH, der Mann, sein ICH, sein Körper, der Ausgangspunkt.


EXHIBITION 05.06. BIS / UNTIL 29.08.2020  "made in quarantine"
Works by ALBANA EJUPI, JOHANNES DEUTSCH, NIKI PASSATH, HERMANN NITSCH, FRITZ BERGLER, 
HANNES MLENEK, RICHARD KAPLENIG und ZSOLT TIBOR

KÜNSTLERPORTRAIT JOHANNES DEUTSCH
"Der Raub der Proserpina – am Ufer von Vergangenheit und Zukunft"

Seit Februar 2017 drehte Johannes Deutsch an sieben Schauplätzen im Raum Salzkammergut und Umgebung. Dabei wurden unter Einbeziehung der Gemeinden mit ihren Vereinen und Unternehmen in der Region Bilder aufgenommen, welche die heutigen Aspekte des antiken Mythos zu Fragestellungen der Geschichte der Kulturtechniken verdichten.

Bereits im Voraus entstand seit Ende 2012 ein umfangreicher Computerbild-Zyklus, welcher jetzt im Zuge des Filmschnitts mit dem Drehmaterial der live entstandenen Szenen zusammengeführt wird.

Am Set des jeweiligen Filmschauplatzes fotografierte Deutsch mit seinem iPhone, auf welchem er auch alle Bilder seines Computerbild-Zyklus abgespeichert hat. Auf diese Weise konnte Deutsch vor Ort die Szenerie und seine vorbereitete Bildwelt direkt am Bildschirm des iPhones vergleichen. Er schichtete auf diesem die digitlen Bilder übereinander und adaptierte sie, so entstanden seine iPhone-Partituren, welche nun während des Filmschnitts als Erinnerung und Input neben Storyboard und Treatment dienen.

Im Herbst 2020 soll der Film auf ORF III ausgestrahlt werden.

JOHANNES DEUTSCH, Regisseur und Medienkünstler, hat Medien immer zu einem Ganzen zusammengefasst. Bereits während seiner Zeit als Kurator am Sigmund Freud Museum in Wien von 1984 bis 1989 widmete er sich dem Thema Gesamtkunstwerk, was ihn schließlich zur interaktiven Kunst führte.

Für das ARS ELECTRONICA Festival 2002 in Linz schuf Deutsch eine interaktive CAVE-Installation mit dem Titel „Gesichtsraum“ und inszenierte zusammen mit dem ARS ELECTRONICA FUTURELAB Richard Wagners Oper „Das Rheingold“ als interaktive Virtual-Reality-Show für das Bruckner Festival 2004. 2006 setzte er Gustav Mahlers Auferstehungssinfonie Nr. 2 im Auftrag der Westdeutschen Rundfunkanstalt (WDR) in Köln fort, für die er anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Rundfunkgesellschaft eine interaktive Visualisierung und ein interaktives Live-Fernsehformat produzierte. Zum Gedenken an Robert Schumanns Jubiläum im Jahr 2010 inszenierte Deutsch 2011 in Düsseldorf eine Live-Kinoproduktion von Manfred (Byron / Schumann) mit einer Fernsehversion für den Zweiten Deutschen Rundfunk (ZDF). Von 2007 bis 2012 entwickelte Johannes Deutsch eine interaktive Installation genannt „Zeit Perlen“ für das Haus der Musik Wien, für das er eine 3-D-Kamera als natürliche Benutzeroberfläche installierte, über die das Publikum die Musik und die Filmbilder ändern und interpretieren konnte, indem es sich wie ein Dirigent bewegte.

Als bildender Künstler hat Johannes Deutsch seine Werke unter anderem in Einzelausstellungen im Wiener Museum für Moderne Kunst im Jahr 1992, im Bonner Museum für Moderne Kunst im Jahr 1998 sowie im Museo d'Arte Moderna Ugo Carà in Muggia / Triest präsentiert 2012. Und in thematischen Ausstellungen im Museum Ludwig, Köln, im Jahr 2000, im Salzburger Museum der Moderne im Jahr 2006, im Wiener Leopold Museum im Jahr 2010, im Admont Museum für zeitgenössische Kunst im Jahr 2012 sowie im Albertina Museum in Wien im Jahr 2017. Seine Werke befinden sich in führenden privaten und öffentlichen Sammlung.


EXHIBITION 15.05. BIS / UNTIL 20.06.2020 MARIELIS SEYLER Empfindung und Reflexion / AUSSTELLUNGSKATALOG


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EMPFINDUNG UND REFLEXION 
Natur und Mensch im Fokus des Werkes von MARIELIS SEYLER von CARL AIGNER, Kunsthistoriker, Direktor Museum Niederösterreich

Sind es Photographien? Sind es Zeichnungen? Oder sind es Materialobjekte? Über viele Jahre hat MARIELIS SEYLER Werkserien ent-wickelt, die sich in intensiver und persönlicher Weise mit dem Phänomen Natur und ihrer Verletzbarkeit auseinandersetzen. Dabei fungiert die Schwarz-Weiß-Photographie und ihre spezifische Materialität als Basis-Gen ihres bildnerischen Selbstverständnisses.

„Trampelbilder“ ist eine Serie benannt, die im Spannungsfeld von Photographie und Aktion situiert ist (und eine bildhistorische Referenz zu den japanischen „Fumie“-Bildern und -geschehnissen des 16 Jahrhunderts implizieren). Großformatige Photoabzüge mit Aufnahmen verschiedener Lebewesen wie Schmetterlinge, Schnecken oder bestimmte Themen (Denkmäler, Frauen u.a.) werden an verschiedenen öffentlichen Plätzen oder Räumen für mehrere Stunden auf den Boden gelegt und so einem willkürlichen Darauftreten ausgesetzt, erweiternd dazu werden explizite Kunstaktionen realisiert um intentionale Begegnungen zu evozieren. Dadurch werden die Photo-graphien weiter „bearbeitet“, es entstehen Spuren der „Benützung“ und erzählen dadurch von der Ignoranz gegenüber den abgebildeten Lebewesen. Derart werden die Bilder zu einem performativen Zeugnis des Umgangs mit Natur: Was nehmen wir von ihr tatsächlich im Alltäglichen wahr? Degradieren wir sie zu ästhetischen Phänomenen ohne Bezug zur existentiellen Bedeutung für den Menschen?

Weit über eine dokumentarische Zeugenschaft des Photographischen hinaus autonomisiert MARIELIS SEYLER in verschiedenen Werkserien die Photoemulsion und transferiert sie etwa in ihren Baumarbeiten auf Transparenzpapier. Verstärkt durch die Zerknitterung des Transparentpapiers infolge der Wässerung bei der Entwicklung der Photoemulsion entsteht ein eindringlicher Effekt des Zerbrechlichen als Analogon zur Zerbrechlichkeit der Natur selbst. Immer wieder werden die äußerst graphisch-zeichnerisch wirkenden Sujets durch minimale Bearbeitung mit Pastellkreide weiter akzentuiert. Der Künstlerin gelingt es dabei, bildnerisches Material und Thema in gültiger Weise zu verschränken, mehr noch: zu verschmelzen.

Dies findet sich auch in der Thematisierung von Mensch/Körper und Natur. Über viele Jahre sind Werkzyklen entstanden, die kontinuierlich, dabei behutsam-fragend den menschlichen Körper als Natur ausloten und als Teil der Natur begreifen. Momente der Vergänglichkeit und des Transformativen werden bildnerisch in vielschichtiger Weise herausgearbeitet. Die Strategie einer Ästhetik des Verschwindens spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Sichtbarmachung der Verwundbarkeit vom Mensch und Natur. Es finden sich dabei keine plakativen Attitüden von Gesellschaftskritik, sondern bergen sie eindringliche Momente einer Nachdenklichkeit, die im besten Sinne Fürsorglichkeit konnotieren.

Der weibliche Körper als Ort und Symbol des Schöpferischen ist ein Signum dieser Werkserien. Auch finden sich neue Materialien wie etwa Packpapier als Träger- und Ausdrucksmaterial des Bildnerischen, die synonymisierend agieren: Botanische Elemente werden mit Körper und Bildmaterial verwoben. und vermitteln in existentieller Weise Zerbrechlichkeit und Verletzbarkeit.

Empfindsamkeit und Reflexion werden zu Wegmarken künstlerischer Welterkundung. Das dabei – speziell für die Generation von MARIELIS SEYLER – das Werk von JOSEPH BEUYS mit seinem anthropologisch-schamanistischen Weltbild einer Einheit von Natur und Mensch als Prozess einer Verwandlung immer wieder virulent wird, verweist auf jenen Disput seit der Romantik, der die Frage erörtert, ob Kunst die Vollendung von Natur oder die Natur das uneinholbare Vorbild für den künstlerischen Diskurs sei. Angesichts der bio- und gentechnologischen Entwicklung scheint die Frage zugunsten Ersterem entschieden zu sein. Gesellschaften, welche in konzeptiver Weise auf den Ursprung des Biologischen und Botanische gentechnisch Zugriff gefunden haben, können nicht mehr auf einen Kunstbegriff des Nachahmens rekurrieren (was spätestens seit der Moderne ein State oft he Art geworden ist).

Die Arbeiten von MARIELIS SEYLER können derart als empörende Verweigerung einer Verleugnung bzw. High-Tech-Funktionalisierung von Natur verstanden werden. Im Beharren auf Momente einer Unberührbarkeit von Natur wird Empfindung als souveräne Form einer Naturerfahrung und Naturerfahrung als Empfindung zu einem unabdingbaren Credo des künstlerischen Selbstverständnisses: „Kunst hat das paradoxe Privileg oder das Vermögen (dynamis), Natur gerade dadurch evident zu machen, dass sie Kunst (und nicht Natur) ist“, schreibt HARTMUTH BÖHME zum Verhältnis von Natur und Kunst so treffend.


EXHIBITION 30.01. BIS / UNTIL 07.03.2020 
BEHRUZ HESHMAT / WOLFGANG BECKSTEINER / HERBERT FLOIS  - 3 Artists / 3 Rooms / 3 Materials
IM BASEMENT RICHARD KAPLENIG / HANNES MLENEK / MARTIN POHL 

BEHRUZ HESHMAT
Abenteuerliche Konstruktionen. Ungläubig schaut man zu, wie eiserne „Bauklötze“ der Schwerkraft waghalsigst davonkraxeln (…..). Der Faszination kann man sich freilich genauso schwer entziehen wie der Erdanziehung. (Textauszug Claudia Aigner, Wiener Zeitung).


WOLFGANG BECKSTEINER

Objektkunst, Informationstransformation Foto- und Videoarbeiten / Object art, information transformation, photo and video works.

 

HERBERT FLOIS
Flois bezieht seine Motive einerseits aus der Natur, andererseits beschäftigen ihn auch einfache, oft unscheinbare Alltagsgegenstände. Es entstehen Plastiken von poetischer Ausdruckskraft und hoher künstlerischer Sensibilität.


EXHIBITION 03.12.2019 BIS / UNTIL 25.01.2020 Wunsch.Kunst. / request.art 

Mit Werken von / works by  WOLFGANG BECKSTEINER / FRITZ BERGLER / JOHANNES DEUTSCH / ALBANA EJUPI / HERBERT FLOIS / XENIA HAUSNER / MANFRED HÜRLIMANN / RICHARD KAPLENIG / CLEMENS MATSCHNIG / HANNES MLENEK / HERMANN NITSCH / NIKI PASSATH / MARTIN POHL / DAVID SMYTH / ZSOLT TIBOR 

 

 

 

 

 

 

RICHARD KAPLENIG, FW 2018, Öl auf Papier auf Leinwand, 120x160cm


EXHIBITION 25.10. BIS / UNTIL 30.11.2019 ALBANA EJUPI human condition

SPECIAL FREITAG / FRIDAY 29.11.2019 MARC AUREL QUARTETT playing works by Haydn and Brahms

ALBANA EJUPI, I am a WO-MAN, painting part of the personal exhibition "Human Condition"
ALBANA EJUPI, I am a WO-MAN, painting part of the personal exhibition "Human Condition"
ALBANA EJUPI, I feel you inside, painting expose of the exhibition "Human Condition"
ALBANA EJUPI, I feel you inside, painting expose of the exhibition "Human Condition"

EXHIBITION 12.09. BIS / UNTIL 19.10.2019  
MARTIN POHL Metamorphose (Groundfloor) / NIKI PASSATH Theatrum mundi (Basement) 

MARTIN POHL, o. T., Mischtechnik auf Leinen, 200x300cm bzw. 100x100cm

NIKI PASSATH, aus Theatrum Mundi, 2, 3, 4

 

Im Mittelpunkt der Arbeiten von MARTIN POHL stehen die Grundelemente des Farbauftrags, des malerischen Duktus, der Farbe. Er verwendet große Werkzeuge, um starke Formen und Gesten auf die Leinwand zu übertragen. Schicht für Schicht wird ein illusionistischer Farbraum geschaffen. Ihn interessiert das Geistliche, der Produktionsprozess, die Verwandlung von Leinen und Farbpigmenten in Malerei, eben die dabei resultierende METAMORPHOSE. Parallel dazu werden in der Ausstellung  THEATRUM MUNDI Werke von NIKI PASSATH gezeigt.

 

At the heart of MARTIN POHL's work are the basic elements of the application of paint, the painterly style, the color. He uses great tools to transfer strong forms and gestures to the canvas. Layer by layer, an illusionistic color space is created, with ups and downs. Martin Pohl is interested in the clerical, the production process, the transformation of linen and color pigments into painting, the resulting metamorphosis. Parallel to this, works by NIKI PASSATH will be shown in the exhibition THEATRUM MUNDI. 


PROGRAMME SPECIAL  

LUKAS FEICHTNER zeigt die Entwürfe zum Projekt KLANGTEPPICH von JOHANNES DEUTSCH.
In Zusammenarbeit von HAUS der MUSIK WIEN, LUKAS FEICHTNER GALERIE sehen sie in der Galerie die Entwürfe zum neuen KLANGTEPPICH im Haus der Musik (Gesamte dritte Etage des Museums (fast 1.000 qm), den der Medienkünstler JOHANNES DEUTSCH mit Impressionen aus der Oper ZEITPERLEN gestaltet hat. 
 


Zu Beginn der Konzeption der interaktiven virto|stage Installation zeitperlen hat Johannes Deutsch eine begehbare Bildwelt für seine multimediale Oper geschaffen. Während die BesucherInnen in der Multimedia-Oper in der 4. Etage durch persönliche Interaktionen zum unverzichtbaren Teil der Inszenierung und der Interpretation der zeitperlen werden, können sie auf dem vorliegenden zeitperlen Klangteppich, auf der gesamten 3. Etage der Großen Meister im Haus der Musik, die Genese dieses Stückes abschreiten, aber gleichzeitig über die Einzelheiten und deren Verbindung zum jeweiligen Raum und dessen Komponisten reflektieren.